Flüchtlingshilfe Ukraine
Mit Entsetzten sehen wir die Bilder von frierenden Kindern und Frauen an der polnisch-ukrainischen Grenze und sind dankbar dafür, dass auch unser Landkreis sich mit einer zentralen Adresse an die Bevölkerung zur Flüchtlingshilfe Ukraine wendet um Unterkünfte und Versorgung bereit zu stellen.
Flüchtlingshilfe Ukraine – Jagdschule hilft
Die Jagdschule – Am Stettiner Haff hat diese Gelegenheit zur Flüchtlingshilfe Ukraine wahrgenommen und ihre Räumlichkeiten angeboten. Immerhin verfügen wir über eine hinreichend große Bettenkapazität in 13 Zimmern mit eigenem Bad, einen großen Gastraum, eine große Küche und sogar einen Saal, in welchem Informationsveranstaltungen und Schulungen durchgeführt werden können.
Wir können auch Eure Hilfe gebrauchen
Liebe Nachbarn, inzwischen sind 15 Flüchtlinge aus der Ukraine bei uns eingetroffen. Frauen mit kleinen Kindern, die Eure Hilfe benötigen.
Wir schreiben hier regelmäßig, was wir gebrauchen können, vielleicht habt Ihr ja noch etwas rumliegen oder rumstehen, was Ihr uns vielleicht leihen könnt.
- Bobbicar für Mischa, 2 Jahre alt
- Kinderfahrrad mit Stützrädern für Emili, 3 Jahre alt
- Fön, damit die Mädels sich auch mal hübsch machen können
Wenn jemand einen Sandkasten zum spielen hat, das wäre auch super.
Richtig gut wäre es, wenn jemand ein großes Auto hat und sich bereit erklären würde mal mit uns zusammen in die Stadt zu fahren. Wir müssen zur Sparkasse um dort Konten zu eröffnen. Unsere Gäste sind alle nicht mobil, vielleicht habt Ihr ja noch ein Fahrrad übrig, damit sie mal an den Strand oder zum Einkaufen fahren können.
Update vom 30.03.2022 – Jagdschule hilft
Seit heute wird deutsch gelernt, unser Schulungsraum ist jetzt ein Klassenzimmer und Janette unsere neue Lehrerin. Wir haben dabei festgestellt, dass es an Schreibmaterial fehlt. Schulhefte, liniert und kariert und Bleistifte, bzw. Federhalten und Kugelschreiber wären eine tolle Spende für uns. Dankschön.
Update vom 31.03.2022
Unsere Zimmer und Betten füllen sich. Hier sind inzwischen 28 Frauen mit ihren Kindern und zwei ältere Ehepaare eingetroffen. Mischas Opa und seine Oma haben es endlich bis hierher geschafft. Auch uns haben die Tränen in den Augen gestanden, als wir die kleine Familie heute morgen zusammen führen durften. Nataschas Mama hat uns vor lauter Dankbarkeit so herzlich umarmt, dass wir extrem gerührt waren.
Update vom 30.04.2022
Wir sind gut ausgestattet, vielen Dank für die ganzen Spenden und ehrenamtlichen Unterstützer. Ohne Euch hätten wir diese enorme Aufgabe nicht erfüllen können. Unsere 32 Gäste haben sich gut eingelebt, die Kinder gehen zur Schule und die Eltern erkunden ihre neue Heimat. Ab nächste Woche beginnt der langsame Abschied von allen. Die erste Familie zieht nun endlich, nach langem hin- und her nach Wolgast. Für unsere Großfamilie haben wir in dieser Woche zwei Wohnungen in Ueckermünde besichtigt. Sie sind in einem schlechten Zustand und müssen zunächst renoviert werden. Hier ist wieder unsere Initiative gefragt, die Eltern freuen sich schon darauf endlich eine Aufgabe zu bekommen. Betten werden durch die Wohnungsbaugesellschaft beschafft und müssen aufgebaut werden. Für die restlichen Möbel und Einrichtungsgegenstände werden noch Spenden gesucht.
Stellt Euch vor ihr zieht ohne Geld in eine leere Wohnung. Kein Tisch, kein Stuhl, kein Geschirr, kein Besteck, keine Bettwäsche, keine Handtücher, keine Töpfe, keine Teller. Jetzt seid Ihr wieder dran. Macht es möglich, dass unsere neuen Mitmenschen ein wenig Lebensqualität erfahren. Ihr könnt Eure Spenden gerne bei uns abgeben. Wir verteilen sie dann.
Update vom 13. Juli 2022
Wir machen die letzten Pinselstriche in Ueckermünde und damit verlässt auch die letzte Familie unsere Obhut. Fast 4 Monate lang haben wir insgesamt 40 Geflüchteten aus der Ukraine ein sicheres Zuhause geboten und ihnen mit sehr viel Engagement bei der Integration in ihr neues Leben geholfen. Insbesondere bei den vielen, vielen Behördengängen, beim Abschluss von Verträgen, bei der Beschaffung von Wohnungen, von Möbeln und Hausrat, beim Tapezieren und Malern, beim Anbau von Lampen, bis hin zum ersten Schultag für Eltern und Kinder oder zum ersten Kindergartentag. Es war eine sehr anstrengende Zeit, aber wir haben auch viele neue Freunde gewonnen. Wir werden unsere Schützlinge sicherlich noch lange Zeit begleiten und bei den vielen kleinen Hürden des Alltags unterstützen, aber der Anfang ist gemacht. Jetzt ist es für uns an der Zeit unseren Regelbetrieb wieder aufzunehmen, denn auch wir müssen Geld verdienen um unsere Rechnungen zu bezahlen. Machs gut kleiner Sascha …
Update vom 24.02.2023
Heute ist es genau ein Jahr her, dass die Ukraine auf so schäbige Weise angegriffen wurde. Unsere Unterstützung liegt weiterhin auf Seiten der Ukraine. Ja, auch wir und unsere neuen ukrainischen Freunde wünschen sich Frieden, aber nicht um den Preis des Totalverlusts. Keine Demokratie der Welt und ist sie noch so wackelig, darf gewaltsam ausgelöscht werden.
Unsere Freunde sind nun auch fast ein Jahr hier in Mecklenburg-Vorpommern verteilt, die Schul- und Kindergartenkinder sprechen schon ganz gut Deutsch und die meisten Erwachsenen haben ein Praktikum oder bereits ein unbefristetetes Arbeitsverhältnis. Die Behörden werden aber noch lange nicht müde sie mit Papierkram zu erschlagen, so dass wir immer noch reichlich zu tun haben ihnen zu helfen.
Für uns war es das – leider
Die Not ist groß, das wissen wir und die Solidarität hat deutlich nachgelassen. Der Landkreis weiß nicht wohin mit den neuen Geflüchteten. Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, haben uns aber dagegen entschieden unsere Jagdschule erneut zur Verfügung zu stellen. Diesen Kraftakt, und jetzt mit parallel laufendem Regelbetrieb, schaffen wir zwei alten Leutchen nicht noch einmal. Es tut uns sehr Leid.
Vielen Dank für Eure Unterstützung bei der Flüchtlingshilfe Ukraine
Unsere Jagdschule hilft auch in Zukunft unseren ukrainischen Familien.
Wir wollen keinen Krieg in Europa, dafür setzen wir uns ein.